Bezirk Starkenburg startet in die Saison 2022/23

Und nun startet auch der Bezirk in die Saison. Also folgt nun analog meiner Einführung der hessischen Ebene auch ein
kleiner Ausblick auf die bezirkseigenen Klassen. Die Prognosen obliegen keiner weiteren Grundlage als meiner persönlichen Einschätzungen und Meinung, also bitte nicht alles auf die Goldwaage legen.

 

Die nun im Vergleich zur nicht so ernst angenommenen Spaßsaison im Sommer wieder etwas aufgefüllte Starkenburgliga hat vergleichsweise zu früher deutlich weniger Meldungen. Von 11 Mannschaften vor Corona schrumpfte die höchste Klasse des Bezirks auf 7 Mannschaften zusammen. Dabei wurde nicht mal ein Aufsteiger in die Landesklasse Süd gemeldet und aus dieser kam auch kein Starkenburger Verein zurück - letzteres ist dabei natürlich aber positiv zu erwähnen. Wer dieses Jahr in die Landesklasse Süd einziehen darf (oder vielleicht besser gesagt will?!) lässt sich noch nicht gut abschätzen. Aus den vorliegenden Meldungen kann ich basierend auf die reinen DWZ-Zahlen keinen absoluten Favoriten feststellen, würde aber mit dem Blick in die Vergangenheit wohl am ehesten Breuberg und Groß-Umstadt hervorheben. Breuberg spielte schon höher und ist auch immer im oberen Tabellendrittel zu finden, während Groß-Umstadt sich in den letzten Spielrunden peu á peu nach vorne arbeitete.
Dementsprechend orientieren sich die anderen Vereine am Ziel Klassenerhalt, worüber Gernsheim III. oder Langen II. sich nach DWZ-Schnitt geschätzt die meisten Sorgen machen müssten. Doch das muss nichts heißen, denn alle Vereine müssen sich erst mal wieder in eine reguläre Saison einfinden. Teilweise müssen auch fast komplett neu aufgestellte Mannschaften zusammenwachsen, wie es bspw. bei Groß-Zimmern ist. Die ersten Spiele werden dann aber mehr Aufschluss über die Rollenverteilung geben.

In der Bezirksklasse starten dieses Jahr 8 Mannschaften. Im Gegensatz zu früher hat die Bezirksklasse nur sieben Bretter pro Mannschaft, da bei vielen Vereinen verschmählerte Spielerdecken zur Verfügung stehen und der Bezirk so den Vereinen entgegenkommen möchte.
Hier kristallisieren sich drei Favoriten für den Aufstieg in die Starkenburgliga heraus. Das sind einmal Weiterstadt, Bad König und die Schachabteilung des TEC Darmstadt. Der TEC und Weiterstadt waren für lange Zeit fester Bestandteil in der höchsten Klasse des Bezirks, haben demnach auch genügend Wettkämpfe gegeneinander geführt und müssen sich nun wohl ihrer Favoritenrolle nach Erfahrung annehmen. Denn ironischerweise treffen beide Mannschaften direkt am ersten Spieltag aufeinander, was keiner Seite eine Eingewöhnungsphase zugesteht. Bad König dagegen empfängt mit Schaafheim erst mal einen vermeintlich leichteren Gegner, darf sich aber, wenn man als Trio um den Aufstieg spielen mag, keine Ausrutscher erlauben.
Gegen den Abstieg spielt wohl auch hier wieder die Langener Mannschaft, die im Vergleich nicht das selbe Gewicht an DWZ-Zahlen an die Bretter bekommt. Demnach müsste man als nächsten auch Ober-Ramstadt Abstiegssorgen aufschwatzen, doch das Team hat noch einen deutlichen DWZ-Vorsprung auf Langen und schließt damit an die nächsten Mannschaften an.

Die A-Klasse ist mit die am dichtesten besetzte Liga in dieser Runde. Neun Mannschaften treten an, die sich allerdings nach ihrer Spielstärke in zwei Gruppen einteilen lassen. Der meiner Einschätzung nach stärkere Teil besteht aus den Mannschaften Rödermark/Eppertshausen II., SAbt TEC Darmstadt II., Breuberg II., Gernsheim IV., Groß-Zimmern II., Münster I. und Pfungstadt I., die mit dem Abstieg nichts bis wenig zu tun haben sollten. Angeführt wird die Gruppe von Rödermark/Eppertshausen, die ich zu den Aufstiegsaspiranten erheben möchte. Nicht nur sind sie jetzt schon für die höhere Bezirksklasse gerüstet, sondern heben sich mit den Aufstellungen schon nochmal vom Rest der A-Klasse ab. Breuberg hat mit den schlechtesten DWZ-Schnitt der Liga, allerdings wird es seine Gründe haben an Brett zwei jemanden mit 950 DWZ zu setzen. Ebenso traue ich Breubergs letztem Brett mehr als die bisher stehenden 697 DWZ Punkte zu (man vergleiche die Ergebnisse aus der Jugendmeisterschaft des Bezirks), was in Kombination eben den DWZ-Schnitt rapide senkt.
Dementsprechend spielen Dieburg I., SAbt TEC Darmstadt II. und Weiterstadt II. gegen den Abstieg. Weiterstadt konnte allerdings die Trainingssaison ohne Niederlage überzeugend gewinnen und muss auf dieser Leistung aufbauen um sich gegen den Abstieg erfolgreich zu stemmen.

Auch die B-Klasse wird von neun Mannschaften ausgefüllt. Hier sind die Spielstärken ziemlich ausgeglichen verteilt, lediglich Roßdorf II. mit einem Schnitt von 1624 hebt sich deutlich als stärkstes Team hervor. Bei fünf zu besetzenden Brettern, sollte einem Aufstieg aus eigener Kraft auch nicht viel entgegen zu setzen sein. Da ich sonst auch keine Mannschaft sehe, die, wenn alles wie erwartet laufen sollte, im Stande sein sollte mit Roßdorf mitzuhalten, muss der durch mich hier aufgebaute Erwartungsdruck eben als "Gegner" herhalten, um es eventuell spannend in der B-Klasse werden zu lassen. Aber ich lasse mich auch gerne von Überraschungsteams - naja, eben überraschen!
Absteiger in die C-Klasse gibt es bekanntlich ja nicht, sodass ich die Abstiegsfrage hier getrost übergehen kann.

Und in der C-Klasse wird es interessant werden, die einzelnen Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu beobachten. Hier springt einem mal wieder die Mannschaft Langens ins Auge, die hier aber mit 2000 und 1330 DWZ an den ersten beiden Brettern übermächtig sein sollte.

 

Der Blick auf den Bezirks 4er-Pokal lässt keine neuen Erkenntnisse zu. Es spielen wie in den meisten Jahren davor die selben Mannschaften und Vereine mit, was schade ist, denn der Pokal hat schon seinen eigenen Reiz und teilweise wie im Fußball eigene Gesetze. Favorisiert dieses Jahr sind mal wieder die Gernsheimer, die es auch abermals auf stattliche drei Mannschaften bringen. Während deren erste und wohl stärkste Mannschaft dank freilos direkt in Runde 2 einzieht, spielen alle anderen Teilnehmer in der zweiten Novemberwoche die weiteren Viertelfinalisten aus. Es bleibt also nur die Auslosung die Neuerungen mit sich bringt.

Ich wünsche mir schon länger eine eingehendere Berichterstattung über den Bezirks 4er-Pokal und habe nun die angenehme Möglichkeit dem selbst nachzukommen. Daher bitte ich darum, mir die Ergebnisse der Pokalspiele auch zeitnah zukommen zu lassen, dass ich hierzu etwas veröffentlichen kann.

 

Generell für die Saison gilt: Ergebnismeldungen bitte soweit es geht eigenständig in die Ergebnisdatenbank eintragen, mich per Mail informieren (sofern nicht in die Datenbank gemeldet - ich werde dort regelmäßig Ergebnisse nachschauen am Spieltag) und die Spielberichtskarten wie gewohnt an den Turnierleiter.

 

Und noch ein kleiner persönlicher Kommentar: Trotz aller Bedenken und mit Blick auf die vergangene Spaßsaison haben sich mehr Vereine mit Mannschaften zurückgemeldet als ich erwartet hatte. Das freut mich sehr, doch kommt man nicht umhin trotzdem festzustellen, dass der ein oder andere Schachfreund nun nicht mehr bei einem Spiel sonntags begrüßt werden kann, da eben doch einige wohl aufgehört haben oder keine Mannschaft mehr zusammen bekamen. Das ist schade, da es doch einige Gesichter gibt, die man sonst über das Jahr nicht sieht.

Nichts destotrotz wünsche ich uns eine neue Saison, wie wir sie von vor der Pandemie gewohnt sind. Ich hoffe inständig darauf, dass uns nicht etwaige Coronawellen oder Maßnahmen die Freude oder gar wieder die Möglichkeit am Wettkampfschach nehmen werden und wir die Runde durchspielen können. Es wäre dem Bezirk, den Vereinen und allen Schachfreunden von Vorteil, bevor eben mehr Spieler abspringen und die Vereine dadurch Mitglieder oder zumindest interessierte Aktive verlieren.

 

 

Steffen Heß

Pressewart